Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine sehr gefährliche Krebsform, da sie sich oftmals erst dann erkennen lässt, wenn sie bereits sehr weit entwickelt ist. Betroffene leben in den meisten Fällen nur noch bis zu fünf Jahre nach der Diagnose. Hierzulande werden pro Jahr bei den Männern und den Frauen jeweils etwa 5.500 Neuerkrankungen diagnostiziert.
Neueste Untersuchungen zeigen nun, dass es möglicherweise doch einen anderen Vorboten geben kann, der zumindest auf ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen kann. Diabetes Typ 2 kann demnach das Risiko um das Zwei- bis Dreifache erhöhen, an dieser Krebsart zu erkranken. Dieses erhöhte Risiko ist insbesondere in den ersten drei Jahren gegeben, nachdem die Zuckerkrankheit festgestellt worden ist.
Beim Diabetes muss die Bauchspeicheldrüse einen höheren Anteil des zuckerreduzierenden Hormons Insulin produzieren, um die zunehmende Insulinresistenz auszugleichen. Es wird angenommen, dass diese Produktion ins Ungleichgewicht gebracht wird, sofern sich ein bisher unerkannter Tumor in der Bauchspeicheldrüse befindet.
Die Diabetes-Erkrankung macht sich daraufhin durch einen ungleichen Insulinspiegel zunehmend bemerkbar. Interessanterweise nämlich hat sich bei zahlreichen Patienten, bei denen recht aktuell Diabetes festgestellt wurde, der Zuckerhaushalt wieder normalisiert, sobald ein vorhandener Tumor an der Bauchspeicheldrüse erfolgreich operiert wurde.
Umgekehrt sollte man besonders aufmerksam sein, sobald sich die Zuckerwerte eines Diabetes-Patienten drastisch verschlechtern, denn in der Regel sollten sich diese Werte nur langsam verändern. In diesem Fall könnte ein möglicher Bauchspeicheldrüsenkrebs der Verursacher sein.
Es wird außerdem davon ausgegangen, dass die Bauchsspeicheldrüse eines Diabetikers durch den ungleichen Insulinhaushalt mehr arbeiten muss und damit eine erhöhte Anfälligkeit für einen Tumor habe.
Veronica Wendy Setiawan et al.
Pancreatic Cancer Following Incident Diabetes in African Americans and Latinos: The Multiethnic Cohort
Journal of the National Cancer Institute
6/2018